Obstruction
Jáchym Fleig

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Vernissage:

Freitag, 8. November, 20:00 Uhr
Einführung: Alf Setzer, Lehrer für Bildhauerei an der ABK Stuttgart

 

Jáchym Fleigs Arbeit OBSTRUCTION (Hemmnis, Hindernis, Verstopfung) für den Kunstraum 34 in Stuttgart reiht sich ein in seine „Okkupationen“ von räumlichen Begebenheiten. Diese Okkupationen wirken, als hätte der architektonische Raum selbst jenes wuchernde, wesenhafte Geschehen ausgebrütet, welches sich dem Betrachter zeigt. Die unmittelbare bauliche Umgebung des Kunstraums 34, das gründerzeitliche Lehenviertel mit seinem großartigen plastischen Bauschmuck, stellt dabei für Fleig eine umfassende Formen-Ressource dar. Gerne bedient er sich aus diesem vorgefundenen Reservoir: Ein Reliefelement der Fassade des Hauses Ecke Strohberg/Liststraße dient durch einfaches Nachzeichnen und Kopieren als Vorlage für ein Reliefmodul, welches vervielfältigt und aneinandergereiht, die formale Grundsubstanz des Bodenreliefs OBSTRUCTION bildet.Jáchym Fleigs Arbeit OBSTRUCTION (Hemmnis, Hindernis, Verstopfung) für den Kunstraum 34 in Stuttgart reiht sich ein in seine „Okkupationen“ von räumlichen Begebenheiten. Diese Okkupationen wirken, als hätte der architektonische Raum selbst jenes wuchernde, wesenhafte Geschehen ausgebrütet, welches sich dem Betrachter zeigt. Die unmittelbare bauliche Umgebung des Kunstraums 34, das gründerzeitliche Lehenviertel mit seinem großartigen plastischen Bauschmuck, stellt dabei für Fleig eine umfassende Formen-Ressource dar. Gerne bedient er sich aus diesem vorgefundenen Reservoir: Ein Reliefelement der Fassade des Hauses Ecke Strohberg/Liststraße dient durch einfaches Nachzeichnen und Kopieren als Vorlage für ein Reliefmodul, welches vervielfältigt und aneinandergereiht, die formale Grundsubstanz des Bodenreliefs OBSTRUCTION bildet.

 

Einem ornamentierten Stuckrelief gleich, imitiert das Band aus gespritztem Stuckgips die architektonische und gliedernde Reliefform aus der unmittelbaren baulichen Umgebung. Mäandernd und sich mehrmalig durch Richtungswechsel überlappend, zieht sich das Bodenrelief über den gesamten Fußboden des zweiteiligen Ausstellungsraumes. Sich von der Decke, als dem klassischen Ort eines baulichen Stuckreliefs lösend, besetzt das Stuckband so einen Großteil des Fußbodens, strukturiert die Zugänglichkeit dadurch neu und blockiert, wie nebenbei, das Verkehrswegesystem des zweiteiligen Ausstellungsraumes, indem es den Durchgang zwischen den Räumen verstopft.

 

Fleig, der unter anderem Stipendiat der Wilhelm-Lehmbruck-Stiftung war und im Lehmbruck Museum ausstellen durfte, arbeitet gerne mit Gips. Mitunter entstanden dabei durchaus auch recht monumentale Skulpturen. Diesmal beließ er es bei Bögen, Geraden und weiteren Strukturelementen des kopierten Reliefelements, welche mit nur wenigen Zentimetern Höhe  und Breite so gestaltet sind, als seien sie aus Kalkschalen von Jakobs- oder Herzmuscheln zusammengefügt.

Gefördert durch

die Landeshauptstadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg