Klangraum 2022
Festival für experimentelle Musik und Performance

Termine:

Freitag, 04. November, ab 20 Uhr
Samstag, 05. November, ab 20 Uhr

Mit:

Duo Krasis
Duo Moore-Couck
ExVoCo
Ui-Kyung Lee
Clemens Schneider
Singing Justice Performers

www.klangraum-stuttgart.de

Programm

Freitag 4. Nov. & Samstag, 5. Nov. 2022, Garage

Clemens Schneider
THE RESONANT PAPER GARAGE (2022)

 

 

Freitag 4. Nov. 2022, Keller

20h: Julius Eastman Portrait Concert mit ExVoCo & Friends
21:15h: Celebrating Contemporary Black Composers mit “Singing Justice” Performers & Duo Krasis
“Late Night” (ab 22h): Anarchic Traditional Music Vol.0. – Mutant Prototype (Eine Klanginstallation) (2022) von Ui-Kyung Lee & Brandon Lincoln Snyder

Samstag 5. Nov. 2022, Keller

20h: Duo Moore-Couck
21:30h: Duo Krasis

Performer

Clemens Schneider 

THE RESONANT PAPER GARAGE (2022)

Während des Festival-Wochenendes begeht das Publikum beim Ein- und Austritt von und zu den Konzerten im Eingangsbereich – der Garage – die Klanginstallation THE RESONANT PAPER GARAGE des Stuttgarter Künstlers Clemens Schneider, die in Kooperation mit Felix Behringer entstanden ist.

Julius Eastman (1940-1990) Portrait Concert

ExVoCo & Friends

Our Father (1989) for 2 male voices
Matias Bocchio & Frank Wörner

Macle (1971) for 4 voices
Matias Bocchio, Christie Finn, Samantha Rose Williams & Frank Wörner

Piano 2 (1986) for piano
Alex Waite

Prelude to the Holy Presence of Joan D’Arc (1981) for solo vocal improvisation 
Frank Wörner

Celebrating Contemporary Black Composers

“Singing Justice” Performers & Duo Krasis
Yaz Lancaster (*1996), braid (2020), for mezzo soprano & violin

Samantha Williams, mezzo soprano & Delia Ramos Rodríguez, violin

Hale Smith (1925-2009), Five Songs (1956-7), for voice and violin

Tyrese Byrd, tenor & Delia Ramos Rodríguez

Anthony R. Green (*1984), 3 Quotes of Shakespeare (2010) for piano & voice

Christie Finn, voice & Alex Waite, piano

Anthony R. Green, Light Motives (2009) for violin & piano

Delia Ramos Rodríguez & Alex Waite

Anthony R. Green, V. Amendment IV, from Dona Nobis Veritatem: A Setting of American Text (2008, 2022) for violin & voice

Tyrese Byrd & Delia Ramos Rodríguez

Yaz Lancaster, Alter (2020), for fixed media playback & video

Yaz Lancaster, place (2009) for soprano, violin & fixed media

Samantha Williams & Delia Ramos Rodríguez

“The place in which I’ll fit will not exist until I make it.” – James Baldwin

Ui-Kyung Lee & Brandon Lincoln Snyder

Anarchic Traditional Music Vol.0. – Mutant Prototype (2022)
Eine Klanginstallation – 4 Kopfhörer für 4 unterschiedliche Musiken

Angesicht des zunehmenden Diskurses zum Post-Kolonialismus in der Kunst bzw. der Musik stellt sich die Frage: welche Rolle spielt die nicht-europäische traditionelle Musik in der zeitgenössischen neuen Musik?
Meistens wird sie unwillkürlich als exotisch wahrgenommen. Wenn ein aus einem nicht-europäischem Land gekommener Komponist die Eigenschaften der traditionellen Musik seines Landes aktiv in seine Kompositionen hineinbringt, schätzt man es durchaus. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob es sehr exotisch ist oder in seinem Land als national und patriotisch anerkannt wird. Ich selbst bin ein koreanischer, im Moment in Deutschland lebender Komponist, der in seiner Schulzeit sehr wenig über koreanische traditionelle Musik lernte und auch für mich erscheint diese Musik exotisch. In meiner Klanginstallation stelle ich mir nun die Frage, was passiert, wenn künstliche Intelligenz durch einen Deep-Learning-Prozess traditionelle koreanische Musik produziert? Wie werden diese Klänge wahrgenommen? Und was passiert, wenn die Künstliche Intelligenz zusätzlich auch noch japanische oder andere traditionelle Musikformen erlernt, welche Musik wird sie produzieren?
Seit letzten Mai arbeite ich zusammen mit dem amerikanischen Komponisten und Programmierer Brandon Lincoln Snyder an diesen Fragen. Seither nun lehrten wir einer Künstlichen Intelligenz eine Gattung von koreanischer traditioneller Musik, die „Sanjo” genannt wird. Diese Musik für ein Solo Instrument (in diesem Fall für das Haegeum : ein Streichinstrument) ist von einem Schlagzeug, dem Janggu, begleitet und produziert ähnliche Sanjos. Mit dem von der Künstlichen Intelligenz reproduzierten Material versuchen wir in einem Maxpatch, einer Software, die Real-Time-KI-Audio Processing ermöglicht, andere Musik durch das Material zu modifizieren und dadurch andere Identitäten hervorzubringen.
Im Rahmen des Klangraum Festivals werden das originale Sanjo, zwei Ergebnisse, die den Prozess des Lernens von Künstlicher Intelligenz zeigen, und eine durch den Patch modifizierte andere traditionelle Musik vorgestellt.
Ob unser Projekt wirklich anarchistisch ist, davon sind wir noch nicht überzeugt. Aber wir hoffen, dass so ein Prozess in künstlerischen Fragen neue Türen öffnen kann.

Duo Moore-Couck

Nico Couck – electric guitar | Thomas R. Moore – trombones | Maarten Buyl – sound

Programm:

Michael Maierhof, Splitting 53 for trombone and splitter (2016-2018)

Stefan Beyer, Lotte Reiniger’s The Sleeping Beauty for e. gtr, trombone and video (2020)

Thomas R. Moore, Automated Improvisation for e.gtr, trombone and electronics (2022)

Eva Reiter, The Wilderness of Mirrors, for e.gtr and electronics (2020)

Jessie Marino, Commitment :: Ritual :: BiiM for solo performer, lights and tape (2011)

Santiago Díez Fischer, Synthetic Yellow Trip for e.gtr, trombone and electronics (2019)

Duo Krasis

Delia Ramos Rodríguez – violin | Alex Waite – piano

PROGRAMM:

Mathias Spahlinger (b. 1944), extension (1979/1980)

Gefördert durch:

GEFÖRDERT VON Stadt Stuttgart und Musikfonds, IN KOOPERATION mit S-K-A-M e. V.