Diaphane Räume
Andrej Pirrwitz

›︎
‹︎
 

Bewusst nimmt Andrej Pirrwitz Veränderungen in der Architektur vor, bevor er fotografiert. Oft sind es graue Räume, die vom Künstlerfotografen ausgewählt werden. Hinzufügen, wegnehmen, umstellen, einfärben und entfärben sind die vorbereitenden Tätigkeiten. Indem er Räume reinigt, korrigiert, konzentriert, verzichtet er bewusst auf die Bestätigung des Vorgefundenen. Andrej Pirrwitz bezeichnet sich als Spurenleger, der seine Motive auf mehreren Ebenen modifiziert. Als Resultat auch der Langzeitbelichtung entstehen partielle Unschärfen in einer der Gegenwart enthobenen Lichtsituation. Manuelle Eingriffe konzentrieren sich auf wenige verdichtete Farbspuren, oder gezielte Ortsveränderungen einiger Objekte.

Seine von Gebrauch aufgeladenen Räume werden aus ihrem staubigen Dornröschenschlaf zu neuem Leben erweckt: Auf virtuose und poetische Weise erzeugt Pirrwitz eine Aura der Vergänglichkeit, die Werden und Vergehen beinhaltet. Christoph Tannert (Leiter des Künstlerhaus Bethanien) lässt uns durch Pirrwitz Bilder in „einen „wahrhaft vibrierenden Kosmos aus Licht, Farbspuren und Zeitlosigkeit“ eintreten. Pro Jahr entstehen maximal 15 Farbaufnahmen mit einer 4x5inch-Kamera von Linhoff. Für seine Motive ist der Künstlerfotograf wiederholt in die Ukraine, den Balkan und nach Georgien gereist. Andrej Pirrwitz lebt in Straßburg und Berlin.

 

Die Ausstellung wurde kuratiert von Bettina Michel und fügt bereits bestehenden Aufnahmen neue Arbeiten hinzu. Eine Kooperation von FOTOSOMMER Stuttgart und Kunstraum 34.