Circling Trees
Jonas Maria Ried

Zeitraum

14.01.2023 – 12.02.2023

Eröffnung:

Freitag, 13. Januar, 19 Uhr

Öffnungszeiten:

Donnerstag und Freitag 17-20 Uhr
Samstag und Sonntag 14-17 Uhr

 

Im Mittelpunkt der Werke von Jonas Maria Ried (*1989) steht die Beziehung des Menschen zur Natur. Ob Landschaft oder Tiere, Ried widmet sich unserem Erleben und Umgang mit ihnen. Seine Videoprojektionen rufen einerseits ein Gefühl von Andacht und Erhabenheit hervor, andererseits stehen sie auch als starke Metaphern für den teils hochmütigen Eingriff des Menschen in sein natürliches Umfeld.

Ried nimmt unter anderem Bezug auf das Landschafts- und Naturbild des 19. Jahrhunderts. Natursehnsucht und der Wunsch nach einer unmittelbaren Erfahrung von Naturgewalt sind Parallelen zur Gegenwart. Im Stil der Figuren eines Casper David Friedrich präsentiert sich der Künstler vor einem rauschenden Wasserfall, schwingt an einem Seil um Bäume oder dreht eine Fichte am Waldrand. Dem rauschenden Klang von Wasser oder Wind sowie der kontemplativen Einsamkeit des Subjekts steht dabei eine kulissenhafte Inszenierung der Natur gegenüber.

In den Stallperformances „Talking to Cows“ werden Kühe zum originären Publikum von Ried. Musizierend tritt er mit ihnen in Verbindung und ist interessiert an ihren Reaktionen. Damit legt er den Schwerpunkt auf das intime Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Für die Mehrheit der Konsumenten spielt ein solches angesichts der Zwecktierhaltung für den alltäglichen Fleischkonsum heute keine Rolle mehr.

Klimakrise, Tierwohl, Übertourismus und der Wald als Plantage sind gedankliche Anknüpfungspunkte in den hier ausgestellten Videos. Doch die Arbeiten lassen sich nicht nur darauf reduzieren. Sie sind weder plakativ noch belehrend. Sie verweisen auf die schützenswerte Schönheit, die vor dem Hintergrund einer totalen Konsum- und Spaßgesellschaft von der Zerstörung bedroht ist.

Gefördert durch:

Kunstraum 34 in Kooperation mit Stuttgarter FILMWINTER - Festival for Expanded Media (Wand 5 e.V.)